Wildunfall - wie handle ich richtig?
Wildunfall - wie handle ich richtig?
Ein dumpfer Knall! Reifen quietschen! Ein Autounfall mit einem Wildtier ist schnell passiert. Meistens in der Dunkelheit & wenn man ganz alleine im Wald unterwegs ist!
Was muss ich machen? Sichern Sie sich und die Unfallstelle ab (Warnweste, Licht an, Warnblinker an, Warndreieck aufstellen.)
Leisten Sie keine erste Hilfe am Wildtier & berühren Sie es nich! Von verletzten Wildtieren geht eine enorme Gefahr aus. Füchse, Marder und Dachse können schwerste Bissverletzungen verursachen, Rehböcke oder Hirsche können mit ihrem Geweih sogar tödliche Verletzungen herbeiführen. Verletzte Tiere sind in einer absoluten Ausnahmesituation. Sie sind geschockt, panisch und haben evt. starke Schmerzen. Berühren sie das Tier nicht - sondern rufen Sie sofort Hilfe!
Wen kann ich anrufen?
Wer ist bei einem Wildunfall zuständig?
- Revier Jagdpächter
- Revier Jäger
- Polizei
Ich bin hier im Urlaub, habe den Unfall nur beobachtet, kenne den Jagdpächter nicht, traue mich nicht aussteigen oder möchte dem Tier nur schnell helfen. Oder ich bin mir nicht sicher, ob ich nach dem Gläschen Wein überhaupt noch fahren durfte und möchte mich nicht selbst belasten. Was mache ich jetzt?
Wildunfälle können immer bei der Polizei gemeldet werden - ggf. auch anonym! Also keine Angst und richtig handeln!
Kann man verletzte Wildtiere retten oder zum Tierarzt bringen? Ein Wildtier verhält sich leider nicht, wie ein Haustier. Selbst zahme Haustiere verhalten sich beim Tierarzt oft hoch aggressiv und unberechenbar, bei Wildtier ist dieses instinktive Abwehrverhalten noch viel ausgeprägter. Leider verstehen Widtiere nicht, dass man ihnen helfen will und verletzten sich durch panisches Flucht- oder Abwehrverhalten selbst.
Beispiel aus der Tierarztpraxis: Es ist unmöglich ein scheues, wildlebendes Reh mit einer Beinfraktur zu operieren, fixieren und wochenlang in einem Käfig medizinisch zu versorgen. (Selbst bei zahmen Haustieren, erweist sich eine solche Behandlung oft als sehr schwierig.) Das Reh würde, im nie endenen Fluchtversuch, trotz Fraktur, OP und Fixateuer buchstäblich die Wände hochgehen.